Sänger- Autor- Gitarrist- Produzent
Wie schon unter dem Reiter „Meine musikalischen Werke“ geschrieben, bin ich Sänger, Autor, Gitarrist und Produzent. Auf die ewige Frage, was bei mir als erstes kommt, der Text oder die Musik, antworte ich wie folgt: Zu 70% baue ich als erstes eine Art Songstruktur aus Schlagzeug und Gitarre, ganz klassisch also: Intro, Strophe, dann Refrain.
Auf dieses erste Arrangement, wie man das im Fachjargon nennt, setzte ich eine Art Fake-„Blablabla-Text“, auf dessen guter Melodie und Rhythmik dann der Text folgt. Dann die Feinheiten wie Gegenmelodien, Dopplungen, Chorideen, zweite/ dritte Strophe, Bridge, C- Part, Outro.
Für die anderen 30% meiner Lieder, läuft es anders rum. Hier baue ich auf einen von mir geschriebenen Text das Playback, also das rein musikalische, oder anders, instrumentale Arrangement. Sobald diese sehr rudimentäre Struktur, fast immer gänzlich ohne große Detailverliebtheit, steht, lege ich den Song für mehrere Tage auf die Seite. Versuche mich dann an die Melodie und den Text zu erinnern und erfahre somit, ob der Song das Potential hat, das ich mir wünsche. Wenn nicht, verwerfe ich ihn wieder. Wenn ich mich aber wieder daran erinnere, ja, dann weiß ich, dass er in der finalen Ausarbeitung, also nach der finalen Produktion, dem Mix und Mastering, das Zeug zum guten Track hat.
Die Rookies and Kings Studios, wo ich fast alle meine musikalischen Projekte umsetze, sehe ich als meinen musikalischen Hafen an. Die Räume geben mir neben gutem Licht, einer angenehmen Atmosphäre samt bestens ausgebauter Akustik, auch die notwendige Möglichkeit, spontan und nah, auch effizient zu arbeiten. Mit bestem Equipment und vor allem auch guten Leuten an der Hand.
Und dennoch, viele Texte schreibe ich „open Air“, also auch gerne außerhalb der Studiomauern, in fernen italienischen Städten, auf entlegenen Almhütten, gerne auch im Zug oder im Nightliner auf Tour. Das für mich Wichtigste ist jedoch, dass ich im Songwriting, in meiner Tätigkeit auch an Drehbüchern/Büchern, an Hörspielen zu arbeiten, eine tiefe Gelassenheit und Freude erfahre. Und ich darin all meine Gedanken und Kreativität bündeln kann. Egal für wen, egal mit wem, Hauptsache mit Freude, Herz und Leidenschaft.
Zimmermann … ein Leben lang
"Einmal Zimmermann, immer Zimmermann. Nein, es ist nicht nur der schönste, es ist auch der heiligste und vor allem älteste Beruf der Welt. Also nach dem Prostituierten- Gewerbe“ ...
Ja, genau so lernten wir es bereits in der Berufsschule. Warum das so sei, fragten wir unseren Lehrer und Meister. Seine Antwort leuchtete schnell ein. "Weil schon der Heilige Joseph Zimmerer war, genau wie auch sein Sohn Jesus. Und zudem ist ein Haus ohne Dach niemals ein Haus, deswegen ist es auch der wichtigste Beruf auf dem Bau. Und das nicht nur für den Bauherren, auch für alle anderen Handwerker darunter. Ohne Dach= kein Wohnen, kein Wohnen= keine Liebe, keine Liebe= keine Kinder und keine Familien“. Schnell erklärt, etwas übertrieben vielleicht, aber in einer Sache hatte er sicher Recht. Der Beruf des Zimmermanns ist ganz sicher einer der ältesten Handwerksberufe der Welt, wenn nicht der älteste. Bereits seit Urzeiten errichteten sich die Menschen Bauten und Hütten aus Holz, zusammengezimmert eben. Als Schutz vor Wind und Wetter, aber auch als Schutz vor wilden Tieren. Aus diesen Gründen allein, habe ich mich mit 14 aber nicht für diesen Beruf entschieden. Meinem Wunsch voraus gingen mehrere Dinge, sowie auch Erfahrungen. Mein Vater, Geometer, somit Planer von Wohnhäusern und Bauernhöfen, nahm mich schon sehr früh mit auf seine Baustellen. Und ja, diese auf den Dächern rum kraxelnden kräftigen Männer, ihre großen Maschinen und Werkzeuge, der gute Geruch des Holzes, aber auch die schnell und perfekt aufeinanderpassenden Holzkonstruktionen haben mich von all dem dort Bestaunten, am meisten fasziniert. Zudem war bereits mein Großonkel Zimmermann, ebenso wie ich später, auch er mit eigener Firma. Meine Liebe zum Holzhandwerk wurde auch von meinem Opa befeuert, er war Förster und Landwirt. Werkzeuge, Nägel, Holzbalken, das waren für mich die absoluten Lieblingsgeschenke. Auch meine Eltern erkannten schnell, dass mich dieser Beruf von Anfang an begeisterte. Ich baute, hobelte, schnitt, hackte, naja, liebte eben diesen einen Werkstoff Holz mehr als jeden anderen. Und genau deshalb entschied ich mich mit 15 für die Zimmermannslehre, die ich mit wirklich immer großer Begeisterung, mit 18 zu Ende brachte, als Geselle. Ein Jahr später entschied ich mich für den Meisterkurs und gründete im Folgejahr, noch während des Meisterkurse im Jahr 2001, also im selben Jahr der Bandengründung von Frei.Wild, meine Firma namens „Alpendach“. Diese führte ich bis ins Jahr 2009 mit insgesamt 16 Angestellten. Danach stand ich vor der wichtigsten Kreuzung überhaupt, Handwerk oder Band. Ich entschied mich für die Band, aber bis heute bin ich dem Zimmermannshandwerk treu geblieben. Dieses lebe und erlebe ich auch heute noch, in meiner Werkstatt, auf meinem Hof. Und am liebsten open Air. Es gibt schließlich immer was zu tun, da ein Dach, dort eine Treppe, hier ein Zaun, naja, gehämmert, gehobelt und geschnitten wird ein Leben lang. Von dem her, der Lehrer hatte Recht: "Einmal Zimmermann, immer Zimmermann.“ das gilt wirklich.
Landwirt
Ja, ich halte auch Tiere, auf meinem 2019 neu erbauten Naturbauernhof „Tölzlhof“ in Brixen. Ich halte Pferde (Haflinger), Schafe (Juraschafe), Zwergziegen, Mast- und Legehühner, vor allem aber meine geliebten „Tiroler Grauviecher“ und „Pustertaler Sprinzen“. Letztere sind beide vom Aussterben bedrohte heimische Nutztierrassen. Meine Liebe zur Landwirtschaft kommt nicht von ungefähr. Es ist meinen Eltern und Großeltern zu verdanken, dass mir diese Freude zur Selbstversorgung, zur Landschaftspflege, zu gesunden und selbst erwirtschafteten Lebensmitteln, in die Wiege gelegt wurde. Der ursprüngliche „Tölzlhof“ samt seinen Wiesen und Wäldern, liegt im Dorf Natz nahe Brixen und ist seit vielen Generationen in mütterlichem seitigem Familienbesitz. Eine Hofstelle mit Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude war allerdings nicht mehr vorhanden. Im Jahr 2020 erbaute ich in Brixen Stallungen und Futterhaus, übernahm den historischen Hofnamen und bearbeite die dazu gehörenden Natzner Hofwiesen. Ich startete dieses Abenteuer also somit fast bei null. Wenige Jahre vorher besuchte ich die Landwirtschaftsschule in Salern und konnte so das bereits Erlernte umsetzen. Ich war Zeit meines Lebens im Sommer auf Bauernhöfen tätig, und konnte dort vor allem neues Wissen sammeln. Landwirtschaft bedeutet neben Arbeit und Freude an der Natur, auch Verantwortung und Können. Alles Dinge, die mich immer wieder fordern und mit Freude erfüllen. Die Arbeit im Stall, auf Wiesen, Feldern und in Wäldern ist zudem der perfekte Ausgleich zum Studio samt Rock`n`Roll und dessen enormer Geschwindigkeit. Sie ist, gepaart mit der Freude, sie zusammen mit meiner Familie zu erleben und dabei auch noch eigene Lebensmittel zu erhalten, der perfekte und für mich erste große Traum meiner Kindheit. Mein eigenes Land, meinen eigenen Hof zu bewirtschaften.
Fischen, Sport und Freizeit
Ja, Ausgleich ist wichtig, frische Luft und Bewegung ebenso. Hier erwartet euch kein Pamphlet, vielmehr ein paar Zeilen zu meine liebsten „arbeitsfreien“ Hobbys. Das Fischen, das Offroad-Fahren und der Sport. Jeder kennt es vielleicht. Das Herz pocht, der Puls donnert, die Gedanken kreisen und drehen sich. An Erholung und Schlaf ist erstmal nicht mehr zu denken. Ja, und dann findet man sie, die perfekte Medizin, die anfangs noch als solche gewertet wird und schon bald zur nicht-mehr-wegzudenkenden Sache wird. Zur Sucht. Nein, ich rede erstmal nur vom Sport. Das „ungesunde“ Offroad-Fahren und das Fischen kommt nachher. Denn egal wann, egal auf welcher Reise, egal zu welcher Jahreszeit. Meine Laufschuhe habe ich immer dabei, vor allem auf Tour sind sie undenkbar wichtige „Seelensandalen“. Ich suche mir hierfür immer ein freies Fenster, egal ob zwischen den unzähligen Stunden an Pulten, Gitarren und Rechner, oder beim Videodreh in fernen Städten. Das Gehen, Joggen, Mountainbiken, Bergsteigen oder einfach über mehrere Stunden dahin Trampen, das „mich bewegen“ und den Kopf frei schütteln, gehört zu meinen liebsten Angewohnheiten. Seit nunmehr 20 Jahren. Als Handwerker hatte dieses Bedürfnis wahrlich nicht verspürt, die täglich sicher mehreren Tonnen an geschleppten Brettern oder Balken, aber auch die Zig Kilometer Fußwege über Firste und Gerüste, reichten locker aus, um meinen Körper zu trainieren und den Geist zum Ruhen zu bringen. Später, hauptberuflich Musiker, Autor und Produzent, erkannte ich schnell, dass mir genau diese körperlichen Anstrengungen fehlten und ich mich vor allem für die ultra- anstrengenden Konzerttourneen wappnen musste. Und das tat ich. Mit dem Fischen ist es anderes. Zwar „durchwate“ ich als leidenschaftlicher Fliegenfischer auch weite Strecken unserer Bergbäche, immer stromaufwärts, um die Bewegung meiner Füße als solche geht es mir hier aber weniger. Es geht mir um die aufkommende Ruhe, den spürbar schnell sinkenden Puls, die Natur, das Geräusch des Wassers, den Jagdtrieb, naja, eben auch um die hohe Kunst/Technik des Fliegenfischens. Ob ihr es glaubt oder nicht, aber es gibt im Sommer kaum eine Woche, in der ich nicht zumindest zweimal im Fluss/ Bach/ Bergsee stehe. Diese Zeiten alleine, ohne irgendwen an meiner Seite zu haben, genieße und brauche ich einfach. Insbesondere dann, wenn ich abends entspannt aus meinem Offroad-Wohnwagen oder dem Dachzelt schaue. Genau wie die Abende am Lagerfeuer, beim Campen, beim Grillen und Fische-Räuchern mit meinen Freunden, den „Offroad-Survival-Homos“. Abenteuer und Fischen, ebenso zwei Leidenschaften die ich seit meiner Kindheit als Pfadfinder und Ministrant liebe, genau wie meine Erinnerungen, diese Dinge auch schon als Kind gemeinsam mit meinem Vater erlebt zu haben.
Kunst und Farbe
Meine Tattoos sind meine Geschichte… oder anders, diese Körperkunst ist eine Art Tagebuch meines Lebens. Boah, alles schon gelesen, alles schon erzählt und deshalb überlege ich hier nicht lange rum. Ja, ich hacke diese Buchstaben im ähnlich zackigen Takt in die Tastatur, genauso, wie es die Nadel bereits schon unzählige Male mit meiner Haut tat. Warum ich mich tätowieren ließ und warum ich es bis heute nicht lassen kann?
Kurz und knapp, weil es mir gefällt.
Nun, ganz ehrlich, auch das kann ich hier loswerden, die erste Tätowierung tat höllisch weh. Ich sagte mir sofort, nie wieder, aber nur während des Stechens. Und die letzte oder aktuellste? Genau wie alle anderen vorher auch, während des Stechens, gar nicht angenehm. Dann aber, wenn das Werk vollendet ist, schaue ich mich an und denke mir, geil, passt zu dir, steht dir gut. Also, wo kommt das nächste hin?
Ihr seht also, ich hasse diesen Schmerz wirklich, aber ich liebe diese Kunst. Und weil ich nicht so auf Belanglosigkeiten stehe, hat so ziemlich alles, was ich unter der Haut trage, sehr viel mit Musik, Familie, Heimat, Handwerk, eben meinem Leben zu tun.
Reisen
Süden oder Norden? Westen oder Osten? Eine Frage, die ich mir heute nicht mehr stellen kann. Ganz klar, vor vielen Jahren noch hätte ich Skandinavien ganz klar als mein allerliebstes Reiseziel genannt. Das Abenteuergefühl stellte sich für mich dort am schnellsten ein. Heute sehe ich es anders, denn egal wo ich war, egal, wohin es mich noch ziehen sollte, die Welt hat überall wunderschöne Ecken. Ja selbst die Art der Reisen, Pendeln zwischen Camping, Individualreisen und nach einer extrem anstrengenden Tour auch gerne mal Logieren in einem edlen Falkensteiner Hotel auf Sardinien z. B..
Es geht mir um neue Horizonte, neue Bilder, neue Begegnungen mit Menschen und die Geschichten dahinter. Aber natürlich auch um die Kunst, Kultur und um die Kulinarik. Einer der Hauptgründe überhaupt liegt ganz klar in meinem Fernweh, das ich genau wie das Heimweh, tief in mir drinnen zu haben scheine. Reisen bedeutet Neugierde tilgen, Reisen bedeutet Abstand von zu Hause, Reisen bedeutet Lebenslust. Schreibt mir gerne eure Reisetipps ins Gästebuch. Ich träume mich schon mal da hin.
Bücher und Hörbücher
Ich war nie Bücherjunkie, aber ich lese gerne.
Ich bin kein Schreibstift-Guru, aber ich schreibe gerne.
Ich bin kein Hörbuch-Fanatiker, aber ich mag sie sehr und spreche sie auch gerne selber ein.
Ganz vorne weg, nein, als Kind musste man mich schon fast zwingen, mich auf Bücher zu stürzen, ganz im Gegenteil zu meinen Eltern und Geschwistern, allesamt Leseratten. Beim Schreiben war das anders, schreiben mochte und wollte ich schon immer gerne.
Insbesondere seit den Nuller-Jahren aber hat sich diese Abneigung gegen Bücher gedreht. Ich erkannte schnell, es waren bisher einfach die falschen Bücher gewesen. Das, was mich am meisten daran reizt, war, bis auf die Zeilen im Buch „Soweit mich meine Flügel tragen“, einfach nicht vorhanden.
Ich erkannte, Bücher sind wie sich im Geiste vorgestellte Filme. Nur malt man die Bilder selbst. Man erfindet Charaktere, deren Schauspieler, malt sich die Kulisse und entwickelt Sympathien für die Erfahrungen anderer. Oder eben Abneigung. Ja, das Lesen erschien mir fortan spannend, lehrreich und hilfreich. Vor allem, wenn man immer nach neuen Horizonten sucht.
Fachliteratur, vor allem Biografien, fesseln mich am meisten. Natürlich auch gewisse Romane. Auf Krimis zum Beispiel hatte und habe ich bisher weniger Lust. Aber was nicht ist, kann ja noch werden, wer weiß?
Ja, und ich liebe es auch eigene Geschichten zu schreiben. Die Geschichten rund um die Band Frei.Wild z. B., die damit gewonnenen Erfahrungen, sind es immer wieder wert, niedergeschrieben und später irgendwann, „vielleicht“ auch erzählt und veröffentlicht zu werden.
Ach ja, irgendwann schnappte ich mir zufällig auch mal ein Mikro und sprach die von mir verfassten Zeilen zur Entstehung vom Album „Opposition“ ein. Ebenso bin ich gerade an einem neuen Werk zu 20 Jahren Bandgeschichte dran.